Sie sind der Chef

22. Juni 2020

Kennen Sie die Situation, wenn Sie einfach nicht aufhören können, an etwas zu denken, was in der vergangenen Woche passiert ist? Oder wenn Sie versuchen, sich zu konzentrieren, aber Ihre Gedanken alle paar Minuten abschweifen? Oder wenn Sie versuchen zu schlafen, aber Ihr Kopf so voller Gedanken ist, dass es Ihnen schwer fällt, zur Ruhe zu kommen?

Es ist an der Zeit für eine neue Aufgabe: Werden Sie der CEO Ihres Geistes.

Unser Verstand ist einfach erstaunlich. Er sind in der Lage, etwa 80.000 Gedanken pro Tag zu verarbeiten, uns im Autopiloten durch Aufgaben wie Autofahren zu bewegen und ständig neue Ideen zu entwickeln. Er hilft uns auch dabei, strukturiert und organisiert zu sein und uns an wichtige Termine und Geburtstage zu erinnern.

Leider geraten unsere Gedanken oft ein wenig außer Kontrolle. Die meisten unserer täglichen Gedanken sind negativ oder zumindest nicht konstruktiv für die Situation ansich. Denken Sie mal über Ihr letztes Treffen nach – wie viele Gedanken beurteilten Sie oder die andere Person, wie viele waren wirklich hilfreich? Außerdem fällt es uns oft schwer, nachts einzuschlafen, da im Inneren immer noch dieses Geplapper herrscht, obwohl unser Körper eigentlich müde ist. Wenn Sie sich für Psychologie interessieren, wissen Sie vielleicht, dass in unserem Geist so viele unbewusste Vorurteile präsent sind, welche die Art und Weise, wie wir die Realität wahrnehmen, verzerren.

Eine kleine Metapher:

Stellen Sie sich vor, Ihr Geist sei ein Pferd, und Sie sitzen als Reiter darauf. Der „untrainierte Zustand unseres Geistes“ ist oft wie folgt: Das Pferd läuft einfach dahin, wo es hin will, links, rechts, links, links, links, rechts, links,… und wir sitzen auf dem Pferd, ohne Kontrolle.

Das merke ich vor allem dann, wenn ich eine neue Idee habe. Alles beginnt mit dieser inneren Aufregung und der intrinsischen Motivation, sofort mit der Arbeit zu beginnen. Etwa 2 Sekunden später kommt eine weitere Stimme dazu. Ich nenne es “den Problemforscher”. Er untersucht die Idee aus einer sehr negativen Perspektive und nennt mindestens 100 Gründe, warum sie nie funktionieren kann. Eine weitere Minute später beschließe ich, gar nicht erst anzufangen, weil ich bereits das Gefühl habe, dass ich dabei versagt habe.

Zurück zu der Metapher:

Ich sitze einfach auf dem Pferd und lasse mich von ihm tragen, wohin es will.

Was würde ich in dieser Situation als CEO meines Geistes tun? Die Vorgänge im Geist beobachten und managen!

Ich kann eine neue Idee haben, die Aufregung bewusst spüren und mir auch bewusst sein, dass gleich danach der “Problemforscher ” folgt. Aus einer geschaffenen Distanz kann ich alle aufkommenden Gedanken beobachten, sie sorgfältig bewerten und mich fragen: “Ist das wirklich wahr?”, “Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Ergebnis eintritt?”, “Woher kommt diese Angst?”, “Wenn es eintritt, was wären die Folgen?” und so weiter. Und dann treffe ich eine durchdachte Entscheidung darüber, wie ich handle oder nicht handle.

Noch ein letztes Mal zurück zu unserer Metapher:

Auf diese Weise nehmen Sie die Zügel wieder in die Hand und lenken Ihr Pferd die Richtung, in die Sie gehen möchten.

Der CEO des Geistes zu sein, bedeutet, dem zuzuhören, was in Ihnen vorgeht, genau wie Sie es mit Ihren Mitarbeitern tun. Alle Meinungen bewusst aufzunehmen, sie weise zu hinterfragen und dann aktiv zu entscheiden, was zu tun und sogar zu denken ist. Da die deutschen Arbeitgebergesetze hier nicht wirklich funktionieren, können Sie sogar Teammitglieder entlassen, die Ihnen nicht mehr dienen, z.B. den “Problemforscher “, der Sie davon abhält, etwas Neues auszuprobieren. 😉

 

 

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