Wofür Beziehungen wirklich da sind (inspiriert durch Eckhart Tolle)

22. Juni 2020

Lassen Sie uns mal ganz ehrlich sein. Oft wünschen wir uns, dass unsere Partner uns glücklich machen. Nach der anfänglichen Phase der starken Verliebtheit beginnen wir, Dinge in unserem Partner zu sehen, die wir nicht mögen und gerne ändern würden. Vielleicht fangen wir sogar an daran zweifeln, ob er/sie wirklich “der/die Richtige” für uns ist.

Der spirituelle Lehrer Eckhart Tolle sagt, dass Beziehungen noch nie so problematisch und konfliktreich wie heute waren. Dies ist zu einem großen Teil durch die starken Rollenveränderungen zwischen Männer und Frauen in den letzten Jahrhunderten verursacht sowie generell durch den besonders in jungen Generationen präsenten Trend, “immer das Beste zu wollen”. Viele Menschen entscheiden sich dafür, ledig zu bleiben, von einer Beziehung zur anderen zu wechseln oder zu resignieren und in einer mittelmäßigen Beziehung zu bleiben.

Hier kommt die harte Wahrheit: Auch wenn Hollywood-Filme uns etwas anderes sagen, sind Beziehungen nicht dazu da, um uns erfüllt oder glücklich zu machen. Wenn wir unser Glück in dem Beziehungspartner suchen, werden wir immer wieder enttäuscht werden.

Beziehungen sind dazu da, uns BEWUSST zu machen, anstatt uns glücklich zu machen. Niemand kann uns besser über uns selber zeigen als unsere Partner. Sie bringen jede noch so kleine Einzelheit über unsere Egostrukturen, alten Schmerz oder Glaubenssysteme zum Vorschein. Spirituelle Lehrer sagen oft „wenn du wirklich denkst, du bist erleuchtet, dann verbringe mal ein Wochenende in innerem Frieden mit deiner Familie oder deinem Partner“. Beziehungen sind die ultimative Chance, uns selbst besser kennen zu lernen und intensiv zu wachsen.

Wenn Ihr Partner etwas sagt oder tut, das Sie wütend, gereizt oder traurig macht, dann hat dieser nur etwas ausgelöst, was bereits in Ihnen war. Es liegt in Ihrer Verantwortung, damit umzugehen. Manchmal hilft es sich vorzustellen, wie wir Menschen gerne mit dem Finger auf andere zeigen, wenn wir „getriggered“ sind. Hier gilt es, den Finger direkt umzudrehen und in uns zu schauen, was wir in der Situation lernen können. So können wir Beziehungen als eine Praxis der persönlichen Entwicklung betrachten.

Eine bewusste Beziehung zu leben ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Es ist erstaunlich, was passieren kann, wenn sich beide entscheiden, diesen Weg zu gehen. Jedoch reicht es auch, wenn nur eine der beiden Personen beginnt, den Sinn von Beziehungen anders zu interpretieren.

Um in einer bewussten Beziehung zu leben, ist es wichtig, immer wieder einen Raum zu schaffen, um sich selbst zuzuhören. Aus eigener Erfahrung kann ich eine tägliche Meditationspraxis empfehlen, welche meine eigenen Beziehungen transformiert hat und viel unnötigen Streit, Drama und Missverständnisse aufgelöst hat.

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